Freitag, 18. Juli / Der Wellnessurlaub

Da wir alle immer sehr beschäftigt damit sind, unsere Träume und Ziele zu erreichen, freue ich mich umso mehr auf unseren lang ersehnten Wellnessurlaub.

Jetzt können wir endlich feiern, dass unsere kleine Lieblingsasiatin Sonam endlich legal in Amerika leben kann, Rosalie bei der Ausgrabung einer Ruine als renommierte Archäologin eine tolle Beschäftigung ergattern konnte und Alice endlich ihr Hobby zum Beruf machen und mit ihrem Tattoo Studio voll durchstarten kann. Aber auch in meinem Leben läuft es gerade richtig gut – gerade habe ich wieder einen tollen Artikel über die weniger privilegierten Gesellschaften in Amerika fertiggestellt und viele Missstände aufgeklärt und tolle Fotos von Rosalies Ausgrabung gemacht und in einem Artikel veröffentlicht. Umso mehr haben wir uns dieses verlängerte Wochenende verdient, auf das wir uns alle schon so freuen.

Endlich angekommen gingen wir ins Restaurant essen, warfen uns danach sofort in unsere Bikinis und suchten den riesigen und wunderschönen Wellnessbereich auf. Mitten im Wasser befand sich eine kleine aber feine Bar, an der 2 Männer saßen, die uns beim Betreten des Thermenbereiches genau musterten. Einer der beiden war sehr behaart und gut gebaut, der zweite ein sehr schlanker und hübscher Südländer. Neben den beiden fiel uns ein sehr wunderlich gekleidetes Mädchen mit einem rosaroten Hello Kitty Badeanzug mit rosa Spitzen und 2 Pferdeschwänzen auf, welche mich ein wenig an Pipi Langstrumpf erinnerten. Ihre leuchtenden dunkelblauen Augen und die langen dunkelblonden Haare passten genau zu ihrem Erscheinungsbild.

Ich war ganz in Gedanken versunken als plötzlich ein paar Getränke vor uns standen und unsere
Gegenüber lächelten und prosteten uns zu. Wir prosteten zurück und sie fühlten sich von uns eingeladen an unsere Seite der Bar zu wechseln. Dabei erfuhren wir, dass der Südländer Louie und der zweite Jakob heißt. Wir versuchten mehr über Jakob herauszufinden, der jedoch sehr kurz angebunden und eher uninteressiert wirkte. Ganz im Gegenteil zu seinem Begleiter, der uns von seiner Kunstgalerie erzählte. Kurz darauf kam auch das zierliche Mädchen zu uns und stellte sich als Tinkerbell vor. Während wir uns unterhielten, betraten noch weitere Personen den Wellnessbereich. Allen voran eine sehr hübsche Frau in einem Monokini – ich fragte mich, ob der mir auch so gut stehen würde? – mit langen schwarzen Haaren, welche sie zu einem Zopf geflochten hatte. Ihre Begleitung stach mir jedoch sofort ins Auge – ein breitschultriger, muskulöser Mann mit kurzen braunen Haaren – er schien ihr Bodyguard zu sein. Der dürfte mich auch ruhig mal beschützen…

Am späteren Abend sind wir in unsere Hotelzimmer zurückgegangen, um uns für die Hotelbar fertig zu machen. Ich band meine schönen langen roten Haare zu einem Dutt zusammen und schmiss mich in mein schönes kleines Schwarzes. In der Hotelbar angekommen wurden wir von ruhiger Hintergrundmusik und romantischem Licht an die Bar eingeladen. Sonam hat wohl das warme Wasser nicht gut getan und sie ist leider gleich ins Zimmer gegangen.

An der Bar haben wir unsere Bekanntschaften aus dem Pool wieder getroffen und sind mit ihnen in die hoteleigene Disco gegangen. Dort kam dann auch wieder der muskulöse Typ dazu und stellt sich bei mir als Bruce vor. Es freute mich sehr, dass ich nun auch mit ihm Bekanntschaft machen durfte und wir tanzten zur lauten Musik als gäbe es kein Morgen.
Alice hingegen war sehr begeistert von dem großen Schönling und Rosalie war so betrunken das sie von Jakob nach oben ins Zimmer gebracht wurde.

Zu vertieft in die heißen Moves mit Bruce bemerkte ich erst zu spät, dass mich nun auch Alice im Stich gelassen hatte und mit ihr auch Louie verschwunden war. Verschwitzt vom Tanzen gönnten wir uns einen letzten Trink an der Bar, wo mir Bruce von seiner Harley erzählte und mich mit den Worten „Let`s ride Babe“ auf einen Trip auf seinem Bike einlud. Naja was soll ich sagen, Helm auf und ab ins Vergnügen….

In der Stadt angekommen machten wir einen Spaziergang und ich setzte mich an die Promenade und öffnete mein Haar. Bruce setzte sich zu mir und begann meinen Nacken zu küssen – ich bereute es in der Disco zu viel getrunken zu haben und plötzlich wurde mir schwarz vor Augen.

Dienstag, 29. Juli / Das SWAT-Team

„Heute wird es bestimmt eine tolle Nacht“, ich ziehe mich an und fahre schnell zu Emett um Alistair abzuholen. Dort angekommen klingle ich an der Tür und er macht mir gleich auf um mir meinen Hund zu geben. Alistair ist nicht sehr begeistert von meinem Wesen und so ziehe ich ihn vorsichtig zum Auto.

Ich fahre zum Hotel das Louie mir nannte. Bevor ich hinein gehe, stelle ich Alistair noch eine Schüssel Wasser und eine mit Futter ins Auto, dass er versorgt ist bis ich wieder komme. Danach gehe ich aufs Zimmer um mich für das gemeinsame Dinner fertig zu machen. Meine Tasche bringe ich wieder ins Auto und gehe hoch. Ich klopfe an der Tür und ein strahlender Louie steht vor mir als sich die Türe öffnet. Er küsst mich zärtlich und zieht mich ins Zimmer. Wir stoßen mit einem Glas Blut auf seine Gesundheit an und reden über Gott und die Welt… Dann reden wir über Unterkünfte für uns alle und was wir jetzt weiter tun… „Können wir uns nicht gemeinsam eine Wohnung oder ein Hotelzimmer nehmen?“ „Natürlich, es würde mich freuen“ und er lächelt mich glücklich an.

Plötzlich werden wir durch das läuten von meinem Handy aus unserer Zweisamkeit gerissen und ich hebe ab – Esme ist auf der anderen Leitung… „Ist alles in Ordnung bei dir? Geht es dir gut?“ „Ja mir geh es blendend“ – entgegne ich ihr – „ich bin in einem Hotel“ da er nickt, macht mein Herz einen Freudensprung und somit weiß ich, dass ich die anderen nicht mehr anlügen muss… „Du wirst es nicht glauben, aber ich bin bei Louie!“ Ich erzähle ihr schnell was Sache ist und das ich ihr den Rest später erzählen kann, denn Louie hat für alle Zimmer gebucht und ich nenne ihr den Namen des Hotels und die Zimmernummer. Ich lächle Louie an, denn bis die Anderen da sind haben wir noch ein wenig Zeit für uns und er lächelt zurück – oh ja, wir wissen beide was das bedeutet! Wir trinken fast die ganze Karaffe Blut aus während wir uns leidenschaftlich vergnügen. Nach einiger Zeit klopft es an der Tür und ich mache auf um sie rein zu lassen. Sie begrüßen alle Louie und wir reden eine Weile über alles was passiert ist und wie es weiter gehen soll. So erfahren auch die anderen, dass Sonam frei ist.

Ich spreche mit Louie auch über Alistair, da er mit meinem Wesen nicht klar kommt und ob ich etwas dagegen tun kann. Er erzählt mir von Contesse Elenor du Chalet, dass sie in England ein Anwesen hat und dort eigentlich Guhlpferde heran züchtet. Er hinterlässt ihr eine Sprachnachricht am Handy wegen Alistair. Ich gehen mit Alistair gassi und dann eine Transportbox kaufen. Nachdem soweit alles erledigt ist, gehe ich wieder zurück ins Hotel.

Einige Zeit später ruft mich Esme an „Hey, wir werden von der Polizei verfolgt, kannst du uns abholen kommen?“ „Klar, schick mir den Treffpunkt!“ Ich versuche Louie anzurufen, doch er geht nicht an sein Handy. So fahre ich los zu dem Treffpunkt den mir Esme geschickt hat. So wie ich dort ankomme, springen auch schon alle ins Auto und ich trete ins Gas. Esme informiert Rosalie über alles was geschehen ist und ich fahre zu unserer Wohnung um sie dort abzuholen. Ich fahre mit den Mädels ins Hotel und gehe auf mein Zimmer um nachzusehen, ob Louie dort ist. Er ist nicht da und hat auch nicht zurückgerufen… Ich bin noch keine 10 Minuten auf meinem Zimmer, da bekomme ich von Esme eine SMS: ein SWAT-Team steht vor unserem Zimmer!! Ich schaue verdutzt auf das SMS und lausche an der Tür, was da draußen vor sich geht. Dei Mädels werden von dem SWT-Team abgeführt und zu einem Bus gebracht. Der Bus fährt ab und während ich meine Sachen zusammenpacke um ihnen nachzufahren, versuche ich es noch einmal Louie anzurufen. Er hebt sogar ab „Die Mädels wurden gerade von einem SWAT-Team abgeführt und ich bin noch im Hotel aber will gleich losfahren und versuchen sie zu finden!“ „Nein bleib dort, ich hole dich gleich ab.“ Es dauert nicht lange bis er da ist und ich steige ins Auto ein. „Ich muss dir etwas zeigen“ und er fährt los. ich verstehe in dem Moment gar nichts… Ich erzähle ihm das meine Freundinnen gerade von einem SWAT-Team abgeführt wurden und er muss mir etwas zeigen? Nach einiger Zeit kommen wir zu einer Halle und vor der steht der SWAT Bus! Ich schaue verwirrt zu Louie, der mich frech angrinst. Er fährt vorsichtig neben dem Bus hin und bleibt stehen. Was ich dann sehe verschlägt mir die Sprache. Ich sehe die Mädels völlig fertig dort stehen und rund herum die SWAT-Leute. „Sieh dir das SWAT-Team etwas genauer an“ sagte er mit einem grinsen auf dem Gesicht. Ich schaue die Leute von oben bis unten genau an und beginne zu lachen! „Das sind ja Ihre Brüder!“ Wir steigen aus dem Auto aus und gehen zu Ihnen hin. Dann erfahren auch die Mädels was da eigentlich passiert ist, nachdem alle Ihre Helme und den Rest ablegen…

Doch eine Person die dort vor mir steht kenne ich nicht und Louie stellt sie mir vor „Darf ich vorstellen, das ist Claire, sie ist deine Schwester!“ Wir begrüßen uns freundlich und fahren zusammen mit Louie weg. Claire möchte so viel wie möglich von mir erfahren und ich versuche all ihre Fragen zu beantworten. „Wie hast du es eigentlich geschafft auf die Fahndungsliste zu kommen?“ Ich ziehe meine Waffen aus meiner Tasche und zeige sie ihr. Sie ist von meiner Glock „Louie, fahr bitte ran und bleib stehen.“ Er macht es und Claire sieht mich an „schauen wir mal wie gut du schon damit bist.“ Das 200m Ziel, dass sie mir anzeigt, treffe ich ohne Probleme. Doch bei dem 400m entfernten Ziel habe ich leichte Schwierigkeiten. Nach ein paar guten Schüssen steigen wir wieder alle ein und fahren. „Du bist nicht schlecht, deine Treffsicherheit ist ausbaufähig und deine Probleme bekommen wir auch in den Griff. Als wir beim Hotel ankommen verabschiede ich mich von Claire und Louie, gehe auf mein Zimmer und versorge Alistair. Aber kurze Zeit werde ich von den Beiden wieder abgeholt, weil irgend etwas passiert ist. Wir fahren zu den Anderen ins Versteck, beraten uns, besprechen alles und gehen schlafen, denn es war eine anstrengende aber auch amüsante Nacht.

Montag, 28. Juli / Das Geheimnis

Ich bin überglücklich, endlich wieder neben Louie wach zu werden. Ich stehe auf und schaue mich ein wenig im Zimmer um. Danach hole ich aus meinem Koffer einen eleganten, aber alltagstauglichen Rock und eine hübsche Bluse heraus, richte mir die Haare und entriegle die Türe (er hat nicht nur die Türe abgeschlossen, sondern diese sogar noch zusätzlich mit einem Balken verriegelt). Bevor ich mich draußen etwas umsehe, schreibe ich Louie noch schnell einen Zettel, dass ich gleich wieder da bin und er sich keine Sorgen machen braucht. Dann gehe ich aus dem Zimmer und sehe, dass es eigentlich eine große Lagerhalle ist… Im Freien angekommen sehe ich ein paar Arbeiter, die mich etwas verwundert ansehen. Außer dass das Auto weg ist fällt mir nichts weiteres auf und gehe somit wieder zurück um zu sehen ob Louie schon wach ist.

Als ich das Zimmer betrete schläft er noch und somit setze ich mich auf einen Stuhl und schaue ihm beim schlafen zu. Als er erwacht sehe ich in ein glücklich strahlendes Gesicht und strahle zurück. Da ich viele Fragen habe beginnen wir zu reden… „Wie geht es dir? Wo warst du die ganze Zeit? Wie bist du aus dem brennenden Wagen entkommen? Was ist da eigentlich vorgefallen?“  Er lächelt als meine Fragen aus mir heraussprudeln und sagt “ Ich habe ein sicheres Versteck angeboten bekommen um mich zu erholen, denn Feuer ist für uns sehr gefährlich wie du weißt. Untergekommen bin ich bei dem Prinzen Montegue. Ich schaue ihn verblüfft an und sage „Da warst du letztes Mal ganz in meiner Nähe als wir beim Prinzen waren.“ „Warum wart ihr beim Prinzen?“ Und so erzähle ich ihm die Geschichte von Sonam und Tinkerbell. Da nickt er „Stimmt, davon haben sie mir erzählt das Tinkerbell  Sonam freigegeben hat.“ Ich muss lächeln, da ich mich so für Sonam freue.

Dann hacke ich wieder bei meinen Fragen ein, wie er aus dem brennenden Wagen entkommen ist und was es mit der Explosion auf sich hatte… „Der Anschlag hat gar nicht mir gegolten, sondern dem anderen Vampir in der schwarzen Limo. Ich war sozusagen zur falschen Zeit am falschen Ort. Er hat mich auch aus dem Wagen geholt.“ Ich schaue ihn einmal verwirrt an und er erzählt weiter. „Der Vampir den wir in der Limo gesehen haben gehört schon zu einer älteren Generation. Er ist auch ein Toreador und er ist auf jeden Fall kein Feind von uns. Dieser Vampir hat eine/n sehr alten Feind, mit dem er sich schon über die Jahrzehnte hin bekriegt… Aber alles ha seinen Preis, auch das er mich gerettet hat, denn er hätte es ja nicht tun müssen.“

Da fallen mir die Leichen ein die wir gefunden haben… „Warst du das mit den vielen Menschen die wir da gefunden haben oder er?“ „Das war er, aber warum weißt du davon?“ So erzähle ich ihm eben eins nach dem anderen „Wir haben uns von den Obdachlosen unsere Informationen geholt, je nach dem was die eben so mitbekommen haben und so sind wir auf die Leichen gestoßen, da ich die ganze Zeit nach dir gesucht habe.“ Als ich an die Stelle mit dem Pelztier komme wird er hellhörig. „Ich habe in diesen Tagen auch bemerkt, dass wenn mich auf eine Person konzentriere, ich eine Aura wahrnehmen kann. Ich glaube ich ging den anderen in dieser Zeit ein wenig auf die Nerven, da ich mich bei ihnen immer erkundigt habe, was die unterschiedlichen Auren bedeuten. Aber so sind wir auf das Pelztier gestoßen um das sich dann Bruce, Jakob und Tinkerbell gekümmert haben.“ Er lächelt mich an „Auren zu sehen und diese auch deuten zu können ist etwas schönes und es freut mich, dass du auf deine Gabe schon gestoßen bist.“ „Kannst du mir dabei helfen besser zu werden?“ „Auf das freue ich mich schon mein Stern.“

„Wie schlimm sind deine Wunden noch, da du ein Kostüm wie „Das Phantom der Oper“ trägst?“ „Die Narben sind schon noch sehr schlimm. Ich brauchte schon sehr viel Blut um meine Wunden so weit zu heilen und werde noch viel mehr brauchen um völlig gesund zu werden.“ Auf einmal blick er mich ernst an „Du darfst keinen sagen das ich noch am Leben bin, versprich es mir.“ „Ich verspreche es!“ „Jakob, Bruce, Tinkerbell, Jerome und Darren wissen das ich noch lebe, denn die passten die ganze Zeit über auf mich auf und werden es auch weiterhin tun bis ich wieder völlig gesund bin.“ „Wer ist Darren?“ Er erzählt mir einiges von ihm… „Einer von ihnen wäre dein Meister oder gar dein Sire geworden wenn ich es nicht überlebt hätte.“ Auf diese Aussage hin blicke ich ihn völlig verdutz an, denn damit habe ich nicht gerechnet… „Zu welchem Clan gehören Jerome und Darren?“ „Jerome ist ein Tremere und Darren ein Caitiff, von beiden hättest du sehr viel lernen können!“ Ich schaue Louie mit gemischten Gefühlen an „Ich bin froh das du lebst und du derjenige bist der mir alles wissenswertes beibringen wird.“ Er lächelt mich an „Willst du gar nicht wissen was ein Caitiff ist?“ „Ich weiß was ein Caitiff ist“ entgegne ich ihm lächelnd. „Woher?“ fragt er mich mit einem leicht verdutzten Blick.

So erzähle ich ihm von Sara. „Hat sie sich beim Prinzen vorgestellt? Oder ist sie nur auf der Durchreise? Lebt sie hier? Wie kommt es eigentlich dazu, dass du einem Caitiff begegnest?“ Jetzt muss ich lachen nachdem es einmal Louie war aus dem die Fragen heraussprudelten. „Ich erzähle dir die Geschichte, aber ich will nicht, dass Sara Schwierigkeiten bekommt, da sie mir geholfen hat!“ Er nickt und ich fange an ihm die Geschichte zu erzählen, lasse aber ein paar Einzelheiten weg, um die Anderen nicht zu sehr in Gefahr zu bringen. Mittendrin fragt er mich plötzlich: „Wie hast du es eigentlich geschafft auf die Fahndungsliste zu kommen?“ Als ich ihn nach dieser Frage anschaue merke ich etwas eigenartiges an ihm – es wirkt auf mich, als würde er sich vor etwas fürchten und sich sehr große Sorgen um mich machen. Da er aber nach außen hin das ganze sehr gut überspielt, weiß ich nicht, wie ich ihn darauf ansprechen und was ich ihm antworten soll. „Wovor hast du Angst?“ Darauf hin sieht er mich komisch an „Wie kommst du darauf das ich jetzt vor etwas Angst habe?“ „Deine Augen haben sich geweitet als du mich das gefragt hast, deswegen.“ „Nein, nein, das ist nur der Lichteinfall, sonst nichts.“ Da ich weiß das ein nach hacken nichts bringen wird, erzähle ich die Geschichte so gut es ging zu Ende. „Ich komm da schon wieder irgendwie raus.“

„Was ist jetzt mit Paris, wann willst du dorthin“ frage ich ihn um das Thema zu wechseln. „Paris ist unwichtig, wir ziehen nicht um. Es war nur wie ein Test um zu sehen wie du dich entscheiden wirst und wie du zu mir stehst.“ Will er mich veräppeln oder wieder testen? Er ist nicht leicht zu durchschauen, aber er ist so süß. „Dass heißt ich kann meine Sachen wieder zurückholen und auspacken.“ „Ja, das kannst du. Deine Sachen wurden noch nicht verschifft, somit ist das sehr einfach.“ Ich freuen mich darüber, dass ich wie gehabt weiterleben kann. „Aber wenn ich wieder völlig gesund bin, kann ich dir Paris zeigen wenn du willst.“ „Natürlich, das wär toll!“ und ich lächle ihn an.

„Was anderes… Wie schaffst du eigentlich von einem Ort zum anderen ohne gesehen zu werden?“ „Tinkerbell hat die Gabe sich unsichtbar zu machen und inzwischen ist sie schon so gut darin, dass sie sogar andere mitnehmen kann. Sie holt mich heute auch wieder hier ab.“ Ich staune nicht schlecht als er mir das erzählt. „Wann holt sie dich ab? Wie viel Zeit haben wir noch?“ „Du kennst ja Tinkerbell… Ich schätze eine Stunde.“ und er zwinkert mir zu und lächelt. „Mit was wollen wir uns bis dahin die Zeit vertreiben?“ fragt er mich lächelnd und ich weiß sofort worauf er damit anspielen will und lächle zurück. „Meinst du das es so eine gute Idee ist wenn Tinkerbell jederzeit im Zimmer stehen kann ohne das man sie sehen kann?“ frage ich ihn nun lächelnd. „Hmmm… damit könntest du Recht haben.“ Er sieht sich um… „Noch ist sie nicht da.“ „Du kannst sie trotzdem sehen?“ „Ja, wenn man die Übung und die Erfahrung hat kann man sie trotzdem sehen!“ Jetzt freue ich mich noch mehr meine Fähigkeiten zu trainieren und ich glaube es sieht man mir an, da Louie zu lachen beginnt… „Was machst du dann heute noch?“ Nach kurzem überlegen… „Als erstes rufe ich bei der Spedition an um meine Sachen wieder zu bekommen und dann werde ich Esme anrufen um ihr zu sagen dass alles in Ordnung ist und ich wieder nach Hause komme. „Sag ihnen einfach das du es nicht mehr rechtzeitig auf das Schiff geschafft hast, weil sie die Planke schon aufgezogen hatten und du jetzt somit nicht nach Paris gehst, ok?“ Ich bin damit einverstanden und nicke.

Können wir uns trotzdem irgendwie, irgendwo treffen? Damit ich weiß wie es dir geht oder kann ich die anderen danach fragen?“ Daraufhin gibt er mir eine Handynummer „Bei dieser Person kannst du dich melden wenn du dich nach mir erkundigen willst oder etwas brauchen solltest, es wird mir dann alles weitergeleitet, aber es darf keiner etwas davon mitbekommen! Lerne die Nummer auswendig und lösche sie auch jedesmal aus deinem Protokoll nachdem du sie gewählt hast. Es dürfen keine Hinweise hinterlassen werden!“ Ich nehme die Nummer und stecke sie ein und nicke. Wir reden noch ein wenig miteinander und dann taucht Tinkerbell wie aus dem nichts auf und steht mitten im Raum. Sie trägt einen schwarzen Ninja Anzug und bei diesem Anblick muss ich leicht lachen. Somit ist die Zeit für den Abschied gekommen und ich werde etwas traurig. Er küsst mich und sieht mir in die Augen „Es dauert nicht mehr lange bis ich mich wieder zeigen kann.“ Und so schnell Tinkerbell hier auftauchte, genauso schnell verschwinden die Beiden in der Nacht.

Ich packe meine Sachen zusammen und rufe Esme an. „Hallo, ich bin noch am Hafen, weil ich das Schiff nicht erwischt habe. Ich werde schauen ob ich hier wo ein Auto finde mit dem ich wieder zurück kommen kann. Die Arbeiter ziehen sich bald um, vielleicht komm ich so zu einem Autoschlüssel. Ich melde mich sobald ich in einem Auto sitze ok.“ Ich nehme den Autoschlüssel in die Hand, den mir Louie bevor er mit Tinkerbell verschwunden ist zugesteckt hat und gehe zum Auto. „Hey, ich habe eines, einer dieser Arbeiter hat tatsächlich die Schlüssel stecken lassen. Wo seid ihr?“ „Wir sind zu Hause, müssen dann das Paket abliefern.“ „OK, ich hole euch ab und bringe euch hin wenn ihr wollt.“ „Ja passt, dann bis gleich.“ Ich hole die Mädels zu Hause ab, bringe sie zu der genannten Adresse und warte im Auto während Esme und Rosalie hinein gehen. Ich nutze die Zeit um einen Termin mit der Spedition auszumachen. Als die Beiden wieder raus kommen und ins Auto einsteigen sehe ich an Ihren Lippen leichte Verätzungen und in Ihren Gesichtern kann man sehen, dass sie jetzt nicht darüber reden wollen. Wir klettern in den von uns gut gekannten Lüftungsschacht um zu schlafen, da es sich nicht ausgeht auch noch nach Hause zu fahren. Kurz bevor ich einschlafe bekomme ich noch eine SMS von Louie, dass wir uns morgen treffen können, da er es mit etwas Hilfe geschafft hat wieder völlig gesund zu sein. Ich schreibe ihm zurück das ich mich darüber freue und pünktlich sein werde und schlafe glücklich ein.

Erwachen

Finster hier. Und eng. Ich bin noch etwas benommen, daher ist es nicht einfach, klare Gedanken zu fassen. Ich liege in Fötalstellung in einem kalten Raum, eingezwängt in etwas, das nicht größer als ein gewöhnlicher Wäschekorb sein kann. Wie bin ich hierher gekommen? Ich erinnere mich an das Treibhaus… die Pflanzen dort waren so üppig, wie in einem Urwald. Perfekt, um sich zu verstecken… Oh. Jemand hatte sich dort versteckt. Jemand, dem ich um alles auf der Welt aus dem Weg gehen muss… Tian Chi, Mitglied der chinesischen Mafia in San Diego. Er hat mich gefunden. Hat er mich hier eingesperrt? Nein. Jemand anders war ebenfalls im Treibhaus, einer der Männer, die uns am Pool so aufdringlich gemustert haben. Er hat Tian Chi aufgehalten, die Erinnerung kommt wieder. Ich bin weggelaufen. Ja, ich bin zu meinem Zimmer gerannt. Dort angekommen… bin ich nicht. SIE hat mich erwischt! Das Mädchen in Pink!

Sie ist hier! Sie sitzt zusammengekauert über mir, über dem Gefäß, in das sie mich gezwängt hat… es ist ein Wäschekorb, ein VERDAMMTER Wäschekorb. Sie grinst. „Hast du gut geschlafen?“

Sie hat mich vor meinem Zimmer eingeholt und festgehalten. Sie war so stark, obwohl sie so zierlich ist. Ich richte mich ein wenig auf und erwarte stechende Kopfschmerzen, doch sie bleiben aus. Davon ermutigt wage ich es, mich aufzusetzen, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen. Sie hat sich plötzlich auf mich gestürzt und meinen Hals… geküsst? Wieder bin ich nicht ganz sicher, ob ich meinen Erinnerungen trauen darf. Ich hebe meine Hand und führe sie an meinen Hals. Ich hatte schon halb erwartet, eine Schwellung vorzufinden, doch ich berühre nur glatte Haut. Es war nicht der erste leidenschaftliche Kuss, den ich von einer Frau bekommen habe, doch etwas daran fühlt sich falsch an. Von einem Kuss falle ich normalerweise nicht in Ohnmacht.

„Was hast du mir gegeben?“, frage ich sie. Meine Stimme hallt durch den Raum, der ziemlich groß zu sein scheint. Eine Art Waschraum, was auch den Korb in dem ich stecke erklärt.

„Keine Drogen“, erwidert sie fröhlich, „sondern etwas viel, viel Besseres. Freust du dich?“

„Natürlich. Jetzt musst du mir nur noch sagen, was du mir gegeben hast“. Ich klinge mutiger als ich mich fühle. Ich kenne mich nicht aus in diesem Spa, und bin hier irgendwo im Keller mit einer Verrückten.

„Ewiges Leben. Sozusagen. Wenn du es nicht vermasselst. Was ist, Kitty? Du meinst, sie kennt sich noch nicht aus, ich muss deutlicher werden? Ja, wahrscheinlich. Menschen sind so dumm wenn es um solche Dinge geht“.

Sie hält eine sehr mitgenommene Hello Kitty in die Luft. Mitgekommen ist milde ausgedrückt. Man erkennt noch, was sie darstellen soll, aber sie wirkt im Vergleich zum Original ein wenig wie eine Micky Rourke-Montage – Beginn und Ende seiner Karriere. Das Mädchen spricht mit seiner Puppe wie mit einer Person. Es verwundert mich nicht einmal sehr.

„Also – du bist ein Vampir“. Sie strahlt mich an. Offenbar erwartet sie, dass ich begeistert auf diese Nachricht reagiere. Oder es ihr glaube. Irgendwie schaffe ich es, nicht laut loszulachen.

„Kitty, was meinst du? Glaubt sie uns? Du hast Recht, sie wirkt nicht so. Lass es uns ihr erklären, nur zur Sicherheit“. Sie überlegt kurz. „Ich hab dich gebissen. So bist du zu einem geworden“.

Ich muss wohl immer noch recht  belämmert aussehen, denn sie lacht mich offen aus. „Mach dir nichts draus, es dauert bei allen länger, bis sie es akzeptieren können. Du weißt ja noch nicht einmal, was für ein Glück du gehabt hast – du bist eine Malkav!“

„Ich dachte, ich sei ein Vampir?“, antworte ich gereizt. Langsam macht sie mir Angst.

„Bist du auch. Malkav ist der Name deines Clans, deiner neuen Familie. Du weißt schon, alle Malkavs sind Vampire, aber nicht alle Vampire sind Malkavs. Obwohl eine Welt nur mit Malkavs natürlich viel besser wäre… etwas langweilig vielleicht, was sagst du, Kitty, ohne die lustigen Brujas und die komischen Torries, die man ärgern kann? Ja, ich denke auch. Kitty meint, du siehst immer noch nicht überzeugt aus. Blas mal auf deine Hand“.

Ich bin zu perplex, um ihr nicht zu gehorchen. Ich puste auf meine Hand, doch kein Luftzug ist zu spüren. Ich nehme einen tiefen Atemzug – ich will einen tiefen Atemzug nehmen, doch es fühlt sich an, als würden meine Lungen sich weigern, die Luft anzunehmen. Ich blase wieder auf meine Hand, und spüre nichts.

„Das liegt daran, dass du streng genommen tot bist“, erklärt das Mädchen, „Aber in Wirklichkeit hat für dich ein neues, besseres Leben begonnen. Wie gesagt, du hast großes Glück gehabt, dass ich dich erwischt habe. Sonst wärst du jetzt für die Ewigkeit eine Gangrel, und glaub mir, das hätte dir keinen Spaß gemacht. Jakob wird wahrscheinlich sauer darüber sein“. Ich habe keine Ahnung, wer Jakob ist, aber sie wirkt entzückt darüber, ihn sauer gemacht zu haben. „Und jetzt, wo du weißt was los ist müssen Kitty und ich dir ein paar Sachen erklären“.

Streng genommen bist du tot. Tot. TOT. Ich kann kaum verstehen, was Tinkerbell mir zu sagen hat, denn dieses eine Wort hallt in meinem Kopf wider und sperrt alles andere aus. Clans, Prinzen, Maskerade, diese Begriffe schwirren durch mein Gehirn, nur um von dem schwarzen Wurmloch, diesem einen Wort, ausgelöscht zu werden. Tot.

 

Irgendwann regt sich Hunger in mir, und lässt die Situation ein wenig erträglicher erscheinen. Wo Hunger ist, muss auch Leben sein. Tinkerbell verspricht, mich auf meine erste Jagd zu nehmen.

„Worauf hast du Lust?“, fragt sie fröhlich, „hast du im Spa jemanden gesehen, der besonders appetitlich wirkt?“

„Heute ist mir nach Chinesisch“, antworte ich.

Sie wirkt ein wenig niedergeschlagen. „Ich weiß nicht, ob dein kleiner Freund mit dir spielen kann. Jakob war gestern ein wenig grob zu ihm“.

„Das macht nichts. Sie sind zu zweit hier. Wenn Tian Chi keine Lust hat, dann wird Yan Wong wohl herhalten müssen. Ich habe ihn gestern in der Metalbar gesehen“.

Er ist leichter zu finden als ich erwartet hätte, aber wahrscheinlich hat auch er nach mir gesucht. Obwohl er mich kennt funktioniert die „hilfloses Mädchen“-Routine, um ihn in einen finsteren Winkel zu locken. Tinkerbell übernimmt das Festhalten; wieder bin ich überrascht davon, wie stark sie sein muss für ihren zierlichen Körperbau. Sobald ich zubeiße, hat er keine Chance mehr, sich zu befreien. Mit dem Blut scheint sämtliche Kraft seinen Körper zu verlassen. Allen Warnungen, die Tinkerbell mir mitgegeben hat, zum Trotz, kann ich nicht von ihm ablassen, obwohl das Hungergefühl nachlässt und einer wohligen Sättigung weicht. Ich sauge weiter und weiter – bis das Blut plötzlich einen scheußlichen Beigeschmack bekommt, und ich es angeekelt wieder ausspucke. Yan Wong sinkt zu Boden, eine leb- und seelenlose Hülle. Der erste Mord an einem Menschen sollte das Gefühl von Selbsthass erwecken, doch beim Anblick der Leiche des Mannes, den ich die letzten Jahre immer fürchten musste, erfüllt mich nichts als Erleichterung.

Tinkerbell wirkt allerdings nicht unbedingt erfreut. „Wieso hast du ihn hier töten müssen? Das Spa ist ein Asylum – hier ruhen alle Clankonflikte, und es darf nicht getötet werden!“

„Was wird nun mit mir passieren?“, frage ich.

„Nichts“, sagt sie. Das fröhliche Grinsen ist auf ihr Gesicht zurückgekehrt. „Du bist mein Child, und ich bin für dich verantwortlich. Da ich allerdings keine Lust habe, für die leere Frühlingsrolle da Verantwortung zu übernehmen, werden Kitty und ich dir helfen, sie zu verstecken. Lass uns eine Schaufel organisieren und ihn irgendwo in der Wüste zur letzten Ruhe legen“.

Ich muss ein wenig darüber lachen. Das Schicksal, dass Yan Wong mir zugedacht hatte, wird ihm selbst zuteil. Buddhisten glauben nicht an Karma, aber es ist tatsächlich Miststück.

 

 

Am Ziel

Ich öffne die Tür einen Spalt und warte einen Augenblick, bis sich meine Augen an das Dämmerlicht im Zimmer gewöhnt haben. Rosalie liegt immer noch in ihrem Bett, so wie ich sie verlassen habe. Ich halte sogar die Luft an, um sicherzugehen, dass sie mich hört. Vorsichtig, vorsichtig schiebe ich die Tür ein kleines Stück weiter auf und zucke zusammen, als die verdammten Angeln ein kleines Knarzen von sich geben. Ängstlich schiele ich auf die Gestalt im Bett. Doch da keine Welle von Vorwürfen über mir zusammenschlägt, kann ich sicher davon ausgehen, dass sie nicht wach geworden ist. Ich schlüpfe durch die Tür und ziehe sie hinter mir zu, langsam, damit sie ja nicht zufällt. Zum Glück kenne ich den Fußboden in diesem Zimmer ebenso gut wie den in meinem eigenen, und könnte die losen Bretter im Schlaf überspringen. Innerhalb weniger Sekunden habe ich den Raum durchquert und kuschle mich unter die Decke, an Rosalies Rücken, so als wäre ich nie fortgewesen.

Endlich beginnt mein angespannter Körper, sich zu entspannen, und mein Atem beruhigt sich wieder. Es ist geschafft. Mein letzter Auftrag. Jetzt kann mein neues Leben beginnen. Ich muss in das Kissen beißen, um ein erleichtertes Auflachen zu unterdrücken. Mein neues Leben. Ich habe alle Schulden abbezahlt, die mich an mein altes Leben gebunden haben. Alles, was ich bis noch zu tun habe, ist unauffällig zu bleiben, mit allen alten Gewohnheiten zu brechen, bis die asiatischstämmige Unterwelt San Diegos vergessen hat, dass Sonam Chime jemals existiert hat. Leider habe ich in den vergangenen Jahren einige Leute verärgert, nicht unbedingt die Art von Leuten, die schnell vergibt und vergisst. Aber ich werde es schaffen. Ich bin am Ziel meiner Träume angelangt – im Besitz einer amerikanischen Staatsbürgerschaft, eine schöne Wohnung, Freundinnen, die mir geholfen haben, dies alles zu verwirklichen. Sie brauchen nicht zu wissen, was ich getan habe, um hier zu enden. Sie dürfen es nicht wissen.

Sonntag, 27. Juli / Tag X/2 – Was ist passiert?

Während wir in der Küche zusammen sitzen um darüber nachzudenken und zu reden was jetzt eigentlich los ist und sich dieser Tag wiederholen zu scheint, sage ich der Spedition, dass sie um 23 Uhr kommen können um meine Sachen im Studio zu packen und das sie den Schlüssel hinter der Tafel finden. Wir gehen jagen während sich Sonam mit Tinkerbell trifft. Da wir wissen wollen was das alles zu bedeuten hat beschließen wir gemeinsam diese Nacht so gut es geht genau so zu verbringen wie es uns möglich ist und fahren daraufhin in das Einkaufszentrum – wo ich gestern oder heute war – um mir eine Waffe zu kaufen, da wir uns nach dem was passiert ist alle eine Waffe zulegen möchten. Als wir dort ankamen halte ich ausschau nach Sara, kann sie aber nicht finden – Merkwürdig… Nachdem jeder von uns sich eine Waffe gekauft hat, fahre ich mit ihnen zu dem Laden, wo ich mit Sara shoppen war. Doch als wir dort ankommen befindet sich vor uns nicht der kleine Laden wo ich die hübschen Klamotten gekauft hab, sondern eine Lagerhalle, in der nur Kisten mit Fisch gelagert werden!

„Wie kann das sein? Werde ich verrückt? Färbt Sonam schon auf mich ab?“

So wie mir diese Fragen durch den Kopf gehen kontaktiert uns Sonam – wie passend… Sie erzählt uns, dass sie zum Prinzen gerufen wurde und ob wir sie dorthin begleiten können, wo wir natürlich sofort ja sagen. Als wir bei ihr ankommen, gehen wir zusammen hinein und sehen, dass zwei Leute gerade aus dem Zimmer vom Prinzen herausgehen. Eine kleinere Frau, der man ansieht, dass sie nur ein tierhafter Vampir sein kann – Gangrel halt. Der Mann neben ihr ist recht groß, bestimmt um die 1,80 herum, hat braune Haare und dunkle Augen und einen gebräunten, schlanken aber sportlich wirkenden Körper. Er trägt eine enge Jeans, ein figurbetontes schwarzes Hemd und schöne schwarze Lederschuhe.

Da geht plötzlich hinter uns die Eingangstüre auf und Tinkerbell hoppst herein. Sie hoppst zum Empfang, redet dort kurz, hoppst auf Sonam zu, schnappt sie bei der Hand, zieht sie Richtung dem Raum wo der Prinz sich aufhält und sagt zu ihr grinsend „It´s Showtime!“ Wir schauen verdutzt hinter den Beiden nach wobei ich mir nur denke „Die hat sie ja nicht alle!“ und setzen uns dann auf die Sessel die in der Aula stehen um auf Sonam zu warten. Der Typ von vorhin kommt auf uns zu und spricht uns an… Er erzählt uns das sein Name Logan ist, aus Kanada kommt und dass er mit seinem Sire hier ist. Nach einer gefühlten Ewigkeit geht endlich die Türe wieder auf! Tinkerbell kommt im Militärmarsch aus dem Zimmer und hinter ihr Sonam, die einen komischen Hamsterblick drauf hat… Tinkerbell zeigt Sonam „Daumen hoch“ und Sonam verneigt sich vor ihr. „OMG, diese Malkavs soll man mal verstehen.“

Wir fahren zu einem Laden um einfach zu shoppen wie in der letzten Nacht und nehmen Logan mit, nachdem er uns gefragt hat ob er mitkommen kann, da er sich hier in der Stadt ja nicht auskennt. Ich finde ein traumhaft schönes Lederkleid und behalte es gleich an. Die anderen kaufen sich nichts, dabei gibt es so viele schöne Kleider hier! „Die haben ja keine Ahnung von Mode!“ Da läuten die Handys von Esme und Rosalie und als sie rangehen erfahren sie von ihren Siren, dass sie beide sofort kommen müssen. Esme fragt, ob es ein Problem ist wenn wir alle mitkommen, da wir gerade alle zusammen unterwegs sind. Als Bruce sagte das es in Ordnung geht solange wir draußen warten, fahren wir los. Als wir an dem Treffpunkt ankommen gehen die Beiden rein, während wir im Auto warten, bis Sonam beschließt aus zusteigen um in einen kleinen Laden zu gehen und wir sie dorthin begleiten. „Wer weiß was ihr wieder in den Sinn kommt!“ Aber es dauert nicht lange bis die Beiden wieder zurückkommen und im Auto ein kleines Paket verstauen. Wir gehen zu ihnen und dem Auto zurück, steigen ein und fahren los.

Keiner von uns Mädels hat eine Ahnung, was wir nun eigentlich mit Logan machen sollen und so machen wir aus, das Sonam und Rosalie mit ihm in eine Bar gehen. Esme fährt mit mir nach Hause um meine Sachen zu packen. Während ich meine Schränke ausräume, mit meinen Gedanken bei Louie während ich die Kette von ihm um meinen Hals berühre, versteckt Esme dieses Paket was sie da bekommen hat. Indem sie mich einfach von hinten anspricht, reißt sie mich aus meinen Gedanken. „Weißt du was Bruce zu uns sagte? Wir sollten diesen Logan testen, ob wir ihm Vertrauen können. Hast du eine Idee wie wir das am Besten anstellen sollen?“ Wir überlegen eine Weile und reden uns dann mit den Anderen zusammen, dass wir uns schlussendlich in einer Cocktailbar treffen, während Rosalie nach Hause geht um auf das Paket auf zupassen… Es dauert echt nicht lang bis uns Rosalie anruft um uns zu berichten, dass sie komische Geräusche in der Wohnung hört. Wir brechen sofort auf, um zu ihr zu fahren. Während der Fahrt ruft sie uns noch einmal an, das bei uns gerade eingebrochen wird, sie sich in ihrem Kleiderschrank versteckt, aus Angst ihre Augen eingeschalten hat (wir verstehen mal gar nicht was sie uns da von ihren Augen erzählt), sie ihre Krallen hat wachsen lassen und das es nach mehr als nur einer Person klingt! Esme steigt daraufhin aufs Gas, während ich versuche mit Rosalie in Kontakt zu bleiben. Als wir endlich zu Hause ankommen, rennen Sonam und Esme sofort in die Wohnung. Logan und ich sehen noch, wie ein Mann in einer Gasse um die Ecke läuft und rennen hinterher. „Oh, ich bin schneller als er“ – grins! Aber leider bin auch ich nicht schnell genug und somit können wir ihn nicht davon abhalten, in das gestartete Auto zu springen um mit den Anderen davon zu fahren. Leider können wir auch das Kennzeichen nicht mehr erkennen und gehen somit zu den Anderen in die Wohnung. Dort herrscht absolutes Chaos und Esme muss zu ihrem Entsetzen feststellen, dass das Paket weg ist und ich muss mit entsetzen feststellen, dass einer der Einbrecher ein echt ekliges und billiges After Shave benutzt und der Andere ein abartig süßes Parfum. Daraufhin ruft Sonam einen Bekannten von ihr an – einen pensionierten Polizisten – und erklärt ihm in groben Stücken die Situation in der wir uns befinden. Er versichert ihr nach dem Fahrzeug zu suchen und sich dann bei ihr zu melden, sobald er etwas weiß. Kurze Zeit später läutet auch schon ihr Handy und sie erfährt, dass er es gefunden hat. Während die Anderen dort hin fahren wo das Auto angeblich stehen soll, bleibe ich zu Hause um ein wenig aufzuräumen, da die Spedition bald kommt um meine privaten Sachen abzuholen. Die Spedition kommt dann auch gleich darauf, verstaut all meine Sachen in einem LKW und fährt wieder weg.

Ich hab nicht viel Zeit um wirklich wieder Ordnung in der Wohnung zu schaffen, denn da läutet auch schon mein Handy und die Mädels fragen mich, ob ich nicht schnell kommen kann, da ich eventuell die Männer am Geruch den sie in unserer Wohnung hinterlassen haben wieder erkennen kann. Ich rufe mir ein Taxi und fahre los. Als ich dort ankomme sehe ich Rosalie und Logan beim Wagen warten, während Esme und Sonam schon in der schäbigen Raststation sind. So wie ich die Raststation betrete, steigen mir auch schon diese ekeligen Gerüche von vorhin in die Nase. Da aber zu viele Leute anwesend sind, kann ich die beiden Gerüche nicht zu 100% zuordnen und schlage vor, erstmal eine Runde Dart zu spielen, da in diesem Bereich nicht so viele Leute stehen. Gesagt getan und nach ein paar Minuten kann ich genau sagen um welche Personen es sich hier handelt.

Wir schreiben Rosalie eine SMS, dass sie draußen eine Scheibe von dem Wagen der Beiden einschlagen soll, um die Alarmanlage zu aktivieren, aber leider reagieren die gar nicht darauf, sondern bleiben völlig ruhig. Ich gehe raus und schlage eine weitere Scheibe ein. Die Beiden gehen genervt raus und Esme und Sonam folgen ihnen unauffällig nach draußen. Esme versucht mit ihnen ins Gespräch zu kommen, was sich als alles andere als leicht herausstellt. Als die beiden Männer losfahren wollen, gerät alles außer Kontrolle! Ich wollte eigentlich nur schnell zum Hafen wo mein Schiff nach Paris auf mich wartet, denn immerhin das nicht mein Problem und ich ohnehin selber genug davon an der Backe… Aber als ich auf mein Taxi warte uns die Mädels da so sehe, greife ich zu meiner Waffe und schieße beide Hinterreifen platt. Esme hat sich in der Zwischenzeit an den Fahrer geklammert, während Rosalie mit dem Wagen den anderen Wagen rammt. Ich gehe nachdem der Wagen wieder ruhig dasteht auf die Fahrerseite und höre wie Esme auf die Männer einredet. Sonam durchsucht währenddessen den Wagen, findet aber kein Paket. Mir platzt fast der Kragen, da ich eigentlich keine Lust auf so eine Scheiße habe und halte dem Fahrer meine Waffe an den Kopf um Druck auszuüben während Esme weiter auf ihn einredet. Als die Beiden sich weigern mir uns zu reden, schieße ich in die Anzeigen am Armaturenbrett und die Beiden fangen endlich an zu reden. Sonam und ich laufen darauf in die Raststätte rein und suchen das Paket am Herren WC, wo wir es dann auch finden. Wir laufen wieder nach draußen, wo Rosalie in einem gestohlenen Fluchtwagen schon auf uns wartet. Da die Polizei schon im Anmarsch ist, fahren wir mit Vollgas los. Jetzt bin ich sauer, da ich es vermutlich nicht mehr rechtzeitig zum Hafen schaffen werde. Aber Rosalie steigt so ins Gas, dass es sich gerade noch ausgeht! Ich nehme meine Tasche und Schuhe in die Hand während ich mich verabschiede und renne los.

Doch kurz bevor ich zu der Luxusjacht komme um an Bord zu gehen, reißt mich jemand um die Ecke und wickelt mich in einen Umhang. Ich erschrecke mich und schaue wer es ist, der mich da so überfällt. Ich reiße die Augen auf, als ich direkt in mir sehr gut bekannte Augen schaue! Ein sehr breites und glücklichen Lächeln ist daraufhin in meinem Gesicht zu sehen, denn es ist mein „Louie“!!! „Wie kann das sein? Wie konnte er den Unfall überleben? Jeder sagte mir er sei tot!“ Trotz der vielen Gedanken und Fragen die mir in diesem Moment durch den Kopf gingen zählte jetzt nur eines für mich: ER LEBT UND IST HIER BEI MIR! Als ich ihn so ansehe fällt mir auf, dass er zwar wie üblich einen chicen Anzug trägt, aber dazu einen Umhang und eine Maske, die mich an das „Phantom der Oper“ erinnert! Er küsst mich leidenschaftlicher als sonst und ich erwidere den Kuss. Ich schaue ihn an und sage „Die Jacht, wir müssen los.“ Er lächelt mich an uns sagt darauf „Jetzt wo ich weiß wie du dich entschieden hast, ist die Jacht nicht mehr wichtig.“ Er geht mit mir in ein kleines Hotel am Hafen, wo wir in Ruhe schlafen können und somit den Tag verbringen. Wir legen uns ins Bett und schlafen Arm in Arm ein.

Sonntag, 27. Juli / „Sara“ – Tag X

Ich werde um 10 Uhr wach, stehe auf und mache mich fertig. Dass ich keinem der Mädels begegne, renne ich aus der Wohnung um shoppen zu gehen. Kaum im Center angekommen klingelt mein Telefon – die Spedition schon wieder… Ich hebe ab und mache mit Ihnen einen Termin in 5 Stunden aus, um alles einzupacken und shoppe weiter.

Ich schaue mir verschieden Schusswaffen an, aber mein Blick bleibt bei einer ganz bestimmten hängen… „Diese Glock ist wunderschön verarbeitet und elegant – ein Meisterwerk!“ Somit ist die Entscheidung gefallen und ich kaufe diese Waffe… Irgendwie habe ich das Gefühl, dass mich jemand beobachtet und sehe mich unauffällig um. Dabei fällt mir eine rothaarige Dame auf, mit leuchtend grünen Augen und lächle Sie an. Als ich das mache fällt mir auf, dass Sie eine blasse Aura hat und somit auch ein Vampir ist! Sie steht bei den Messern und die werde ich mir jetzt auch ansehen. Ich suche mir noch ein schönes Messer aus und bezahle alles.

Als ich zum Taxi gehen will, hält mir eine Person von hinten eine Hand auf den Mund und eine um die Hüfte und zieht mich zu einem Hinterhof, wo Sie mich in einen Seiteneingang bringt. Dort verriegelt Sie sorgfältig die Tür und Ich erkenne die Dame aus dem Waffengeschäft wieder. „Was sollte das? Wer bist du überhaupt?“ platzt es aus mir heraus. „Mein Name ist Sara. Tut mir Leid das ich dich so überfallen habe, aber du wirst schon die ganze Zeit von einem Nosferatu verfolgt – vermutlich vom Prinzen geschickt bzw. auf dich angesetzt.“ Ich bin nach Ihrer Aussage sowas von platt, dass ich nicht nur blöd aus der Wäsche schau… „Woher willst du das wissen? Du kennst mich ja gar nicht!“ „Ich weiß mehr über dich und deine Freundinnen als du glaubst… Auch von euren Problemen und Schwierigkeiten die Ihr im Moment so habt.“ Ok, jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr… „Was willst du von mir? Woher willst du das alles wissen? Kenn ich dich irgendwoher oder deinen Sire?“ Jetzt muss Sie ein wenig lächeln – vermutlich weil ich noch immer verdutzt drein schaue und nicht weiß was Sache ist… „Nein, wir haben uns noch nie gesehen und meinen Sire kenne ich leider selber nicht, denn ich bin ein Caitiff. Ich will euch nur helfen. Komm mit.“ Sara fährt mit mir in die Stadt zu einem kleinen Laden, wo ich Kleidung kaufen kann und dort finde ich auch sehr schnell ein paar schöne Sachen. Danach bringt Sie mich nach Hause.

Als ich in die Wohnung komme treffe ich natürlich auf die Mädels, zeige Ihnen meinen Einkauf und bringe alles in mein Zimmer. Dort packe ich meine Sachen, gehe ins Bad um mich fein zu machen und wieder in mein Zimmer um mich anzuziehen. Plötzlich höre ich ein leises kratzen an meiner Zimmertüre und ich sage leise „Hallo?“ Die Türe geht auf und auf einmal steht Sara vor mir! „Wie kommst du un unsere Wohnung?“ Darauf antwortet Sie nicht sondern grinst nur und meint „Du scheinst als Toreador ansteckend zu sein“ und zwinkert mir zu. Ich schaue Sie verdutzt an und Sie sagt nur „Wirf einen Blick in eure Küche, dann weißt du was ich meine!“ Ich gehe in die Küche und finde dort die Mädels voll aufgebrezelt vor und ich muss kurz innerlich lachen. Sie fragen mich was los ist und ich rufe nach Sara. Als Sara zu uns in die Küche kommt, schauen die drei mal blöd drein und wir erzählen Ihnen was heute passiert ist.

Falls jemand darauf warten sollte das wir durch die Türe gehen, beschließen wir durch das Kellerfenster aus zusteigen. Kaum waren wir draußen, knackt Sara auch schon ein Auto und wir verdunkeln die Scheiben des Wagens. Wir fahren zu einem Gebäude und gehen dort aufs Dach hinauf. Dort angekommen müssen wir auf das Dach eines anderen Gebäudes und Sara zeigt auf eine Leiter die Sie schon vorbereitet hat und wir klettern auf die andere Seite. „Was machen wir hier? Warum hat Sie uns hierher geführt? Was will Sie uns hier zeigen?“ so viele Fragen gehen mir durch den Kopf… Als wir auf dem anderem Dach angelangt sind, sagt uns Sara einen Weg an und ja, wir müssen doch promt durch einen Lüftungsschacht klettern. „Wo führt Sie uns jetzt wieder hin? Was erwartet uns an dem Punkt wo Ihre Wegbeschreibung endet?“ Nach ein paar Minuten erreichen wir das Ziel und sehen vor uns einen Büroraum, in dem Sitzungen abgehalten werden.

Nach ca. 10 weiteren Minuten geht die Türe dieses Raumes auf und das Licht wird angemacht. Der blonde Mann, den wir schon ein paar Mal gesehen haben betritt den Raum und setzt sich an den Tisch. Als zweites kommt mir ein unbekannter Mann mit braunen Haaren herein. Und dann staunen wir alle nicht schlecht… Da kommen auch Jakob und Bruce herein und reden mal wieder über ihre Bikes „Was sonst…“ Dann hören wir auf einmal seltsame Geräusche, die Beiden drehen sich um und sagen „Hör auf!“ Plötzlich hat Bruce einen rosa Fleck auf seiner Stirn. Wir müssen alle innerlich lachen aber Sonam kann sich kaum zurückhalten, sodass Sara ihr Nase und Mund zuhalten muss. Jakob lacht und lacht, während Bruce aus dem Raum rennt. Die Männer unterhalten sich dann in einer Sprache, die ich überhaupt nicht kenne und verstehe somit leider kein Wort. Nach ein paar Minuten kommt Bruce mit Tinkerbell zurück – er hält Sie mit einer Hand am Krawattl fest und in der anderen Hand hält er eine Paintball Waffe, die etwas krumm und lädiert ist. Er macht sich sauber und raucht sich eine Zigarette an während Tinkerbell ihre Kitty auf einen Stuhl setzt. Bruce sagt dann so in die Runde „Fangen wir dann an zu reden, wegen was wir eigentlich hier sind?“ Der Blonde sagt darauf hin „Ihr habt alle Mist gebaut, eure Childes, Louie ist tot,…“ (Bei diesen letzten drei Worten ist es so, als wenn mir jemand eine Pfahl durchs Herz rammt und ich bin den Tränen nahe) Er wendet sich an Jakob „Also Jakob, du mit deinem Child, die wegen jedem Scheiß, OMG, … die kleine ist wie ein verdammter Chihuahua – voll für nichts, nur am jammern und herumkläffen…“ „Halt den Mund“ knurrt Jakob ihn an. „Sicher nicht!“ entgegnet ihm der blonde Mann, „das Kuschel-Äffchen das du da hast, dass ist nicht das, was du eigentlich willst, Sie ist eine Tussi!“ Als Bruce zu lachen anfängt, wendet er sich an Ihn „Nana Bruce, halt dich zurück, du mit deinem Child bist ja auch nicht top. Sie ist aufmüpfig, respektlos, somit Laufsteg-Tussi Nummer 2!“ Ich werde etwas von dem Gespräch abgelenkt, als plötzlich Tinkerbell´s Kitty auf den Tisch krabbelt und uns zuwinkt! Verdutzt schaue ich zu den anderen und merke an ihren Gesichtern, dass die das gleiche sehen wie ich. Sonam hat natürlich nichts besseres zu tun als zurück zu winken… Kitty setzt sich danach auf einen anderen Sessel. „Und du Tinkerbell, du mit deinem Child, dass dich manipulieren kann ist schlimm… Wenn das meines machen würde…!“ „Louie bereute seine Wahl sicher schon lang. Ich glaube ja, das die Childs dahinter stecken! Sonam hat Bekannte in der Unterwelt… Wer weiß… Er will Alice ja nach Paris mitnehmen und plötzlich kommt er bei einer Explosion ums Leben… Und bei dem Ganzen was passiert ist, sagt Ihr mir ich bin penibel bei meiner Auswahl meiner Childs… Was habt ihr euch dabei gedacht? Wart ihr betrunken?“ Daraufhin meldet sich auch mal der andere Typ zu Wort „Ich war lange unterwegs, aber was ich heute hier höre ist traurig… Wie Second-Hand… Was tun wir jetzt? Und was machen wir jetzt mit euren Childs?“ Da läutet das Handy von Bruce, er holt es raus, hebt ab und sagt nicht mehr als „Ja, ja, ja, ja, ja,…“ Er sieht nach dem Telefonat in die Runde und sagt „Das was der Prinz der mich soeben angerufen hat! Ihm gefällt es überhaupt nicht, was hier gerade so los ist und er ist es leid sich mit den Schwierigkeiten und Problemen rumzuschlagen, die unsere Childs verursachen. Alice ist obendrein ihrem Aufpasser entkommen und seitdem schon eine ganze Weile nicht auffindbar! Wir als ihr Sire sollen uns um dieses „Problem“ kümmern.“ Daraufhin versuchen Sie alle uns anzurufen, doch zum Glück haben wir vorhin schon alle unsere Handys lautlos gestellt!! In der Zwischenzeit steht Kitty wieder auf, legt sich auf den Tisch und spielt Schnee-Engel!!

Da keiner uns erreichen kann beschließen sie uns zu suchen. Tinkerbell greift sich Kitty und geht. Als sie alle den Raum verlassen haben, tippt uns Sara an und deutet auf den Ausgang. Am Dach angekommen schaue ich auf mein Handy und habe einen Anruf von der Spedition in Abwesenheit. Ich rufe die Spedition zurück, um mit Ihnen soweit alles zu regeln. Wir besprechen diese Situation und beschließen einstimmig nicht in unsere Wohnung zu fahren, sondern gleich hier im Schacht zu schlafen, da es für uns im Moment alles andere als rosig aussieht. „Wie werden sie sich um dieses „Problem“ kümmern? Was werden sie mit uns machen? Eines ist klar, wir sind im Moment nicht sicher, vor niemanden!“ Sara hingegen geht nach Hause. Als Sie weg ist, machen wir uns dann aber doch auf den Weg zum Hafen um dort zu wo einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Auf dem Weg dorthin reißt Esme plötzlich das Lenkrad herum und tritt aufs Gas. Wir merken sofort alle was los ist – Sie wird von Bruce gerufen – und ich ziehe mit einem Ruck die Handbremse an. Sonam stoppt mit einem kurzen Befehl Rosalie, die daraufhin wütend wird. Sie darf dem Ruf nicht folgen, das steht fest, keiner von uns darf das! Ein wildes Handgemenge beginnt… Rosalie sucht nach einem Gegenstand um Esme K.O. zu schlagen, während ich ein Tape aus dem Kofferraum hole um damit Esme zu fesseln. Währenddessen versucht Sonam Esme festzuhalten, was ihr natürlich gar nicht gelingt und bekommt dabei von ihr so einen Schlag ab, dass sie schwer verletzt am Boden liegt. Sonam kann sich ein wenig selber heilen, während ich versuche Esme mit dem Tape zu fesseln, aber wie nicht anders zu erwarten wehrt sie sich ziemlich heftig. Ich schreie Esme an „Schau was du mit Sonam gemacht hast! Was du ihr angetan hast!“

Auf einmal steht Rosalie mit einem Drehkreuz bewaffnet hinter Esme und plötzlich geht alles so schnell… Rosalie haut zu – Sonam gibt aus Reflex Esme den Befehl sich zu Ducken – Daraufhin duckt sich Esme – Ich werfe mich zwischen Rosalie und Esme um den Hieb abzufangen… Zum Glück streift sie uns mit dem Drehkreuz nur. Und so hocken und stehen wir ein paar Sekunden herum, bis Esme Rosalie mit dem Drehkreuz in der Hand entdeckt und schreit sie volle Kanne an… Doch auf einmal wollen wir ALLE zu Bruce und fahren sofort los, nachdem Esme ihn angerufen hat. Als wir zu Hause ankommen, haltet uns Jakob schon die Türe auf. Esme und Sonam drängen sich an ihm vorbei, da Rosalie natürlich bei ihm stehen bleibt und danach betrete auch ich die Wohnung mit einem unguten Gefühl. Bruce umarmt Esme und knabbert sie an – dasselbe passiert auch bei den anderen und Jerome kümmert sich um mich. Er saugt an mir und es wird mir ganz schwarz vor Augen…

Ich werde wach und merke sofort, dass mir einige Sachen fehlen und eile in die Küche. Dort sehe ich in die verdutzten Gesichter der anderen… Ich schaue auf mein Handy – die Spedition ist am Apparat.

Meine Gedanken überschlagen sich fast „Was ist passiert? Aber wie kann das sein? Wo sind meine Sachen die ich gestern gekauft habe? Warum ruft mich die Spedition wegen den Dingen an, die ich gestern mit ihnen besprochen habe? Träume ich noch? Habe ich Visionen? Verdammt! Warum ist wieder Tag X?“

18. Juli 2014 – Das Ende einer Jagd

Die Asiatin flüchtet sich in den Wintergarten. Ihre Verfolger bleiben ihr dicht auf den Fersen und stellen sie in einem der nur schwer einsehbaren Bereiche.

Das konnte er nicht zulassen, sie war sein! Mit einem leisen Grollen reißt er die Männer von ihr weg. Während er sich die Angreifer kümmert flüchtet ihr Opfer.

Nachdem er sich vergewissert hat, dass die beiden im Moment keinen weiteren Ärger mehr machen können, macht er sich auf die Suche nach dem Mädchen. Er hätte die Angelegenheit im Wintergarten gerne endgültig erledigt, aber die Hüterin des Elysiums, sieht so etwas nicht gerne und sie ist jemand, mit dem man sich besser nicht anlegt.

Wo war sie hin? Rasch kontrolliert er die verschiedenen Bereiche des Spa’s – Schwimmbecken, Saunas, Ruheräumen, Bars… Nichts. Alles leer. Ungeduldig macht er sich auf den Weg in das angrenzende Hotel  – zu ihrem Zimmer.

Doch das Zimmer ist leer! Keine Spur von ihr, sie scheint hier nicht angekommen zu sein. Mit gerunzelter Stirn verläßt er den Raum. Da steigt ihm ein vertrauter Duft in die Nase. Frisches Blut! Auf dem Teppichboden in dem Gang entdeckt er kleine Tropfen davon und noch etwas fällt ihm auf – ein kleiner Fetzen rosafarbenen Gitterstoffs. Das konnte nur eines bedeuten – TINKERBELL! Diese verdammte Malkav! Sie hatte ihm seine Beute gestohlen! Diesmal war sie zu weit gegangen!

Mit einem lauten Knurren in der Kehle machte er sich auf die Suche nach der Vampirin. Doch die Zeit arbeitet gegen ihn. Die Nacht würde bald vorbei sein und er hatte keine Spur von den Verschwundenen entdeckt. Wenn Tinkerbell etwas sehr gut konnte, dann nicht gefunden werden,  wenn sie es nicht wollte und er hatte noch etwas zu erledigen. Louie hat seine Auserwählte sicher schon zu sich gelockt und Bruce bearbeitete bereits die Rothaarige, da blieb nur noch eine übrig…

Fast tat sie ihm leid – aber nur fast, denn Mitgefühl war ein Ding für Menschen und davon war er weit entfernt.

18. Juli 2014 – Nicht gehört

Neben einer der Säulen des Spas flüstert jemand leise,

„Sieh nur Kitty, das sind sie. Wie hübsch sie sind, wie bunte Blumen… Kommt näher kleine Blümchen. So duftend, so warm von der Sonne, so saftig… Liebe kleine Blümchen. süße kleine Blümchen… ja, ja, …
…Rosen, Tulpen, Nelken, alle drei verwelken…
…nur die eine nicht, … 

Komm Kitty, laß sie uns näher ansehen…“

Unbemerkt folgt die Unbekannte den vier jungen Frauen, die in etwas angeheiterter Stimmung in die Richtung des angrenzenden Hotels gehen.

„Hmm, die eine ist hübsch bunt… eine Rose.. Das muß die sein, bei der Louie immer mit großen Augen zum Sabbern anfängt… Typisch Torrie halt. Ob sie zu uns paßt? Was meinst du Kitty? Louie? Nein, wir würden ihm doch einen Gefallen tun. Doch, ich bin sicher, er würde das auch so sehen. Sein Zeichen? Er weiß doch, daß ich Rosen mag, jedes Mädchen bekommt gerne Rosen..“

Die Stimme kichert.

„Die Rothaarige? Das ist die, die sich Bruce ausgesucht hat. Er meinte, Rothaarige wären so schön feurig. Hmmmmmm, feurig…. das bringt mich auf eine Idee. Nein, natürlich nicht hier, das wäre langweilig bei soviel Wasser rundherum. Dann sind da noch eine Asiatin und die Blonde. Soweit ich weiß schnüffelt unser Wauzi hinter der Asiatin her, ich glaube er geht gerne chinesisch essen. So is er halt – immer unterwegs, blos nicht einheimisch essen… und ich dachte blond wäre so beliebt.. aber wer weiß, was sich Jerome und Daren sich ausgesucht haben. Jerome ist ja auch blond, dann könnten sie sich auf dem selben Niveau unterhalten. Vielleicht guckt er dann nicht immer so finster, wenn er jemanden zum Spielen hat, den er auch versteht.
Also Kitty, welche sieht nach am meisten Spaß aus… welche ist bereit dafür den Wahnsinn zu verlassen?“

Die Stimme beginnt leise ein Lied zu singen, die letzten Worte verklingen Richtung Wintergarten.


„Hey, ist es die da, die da am Becken steht? Oder ist die da, die bald den Kopf verliert? Ist es die da, mit knappen Bikini an? Nein, es wird die, die ich fang…“

Juli 2014 – Der Schatten in der Dunkelheit

Sie arbeitet noch ihrem Studio, mein funkelnder Stern, so fleißig, so vergänglich. Sie ahnt nicht, daß ich sie schon lange beobachte, ungesehen im Schatten über sie wache.

War ich es nicht, der dafür gesorgt hat, daß sie dieses Studio günstig bekommt und die Wohnung für sie und ihre Freundinnen, damit ich sie immer in meiner Nähe weiß? Und sie hat keine Ahnung und so soll es auch sein. Denn noch ist es nicht soweit. Genieße die Sonne, meine kleine Orchidee, solange es noch geht. Den Flyer mit der Werbung für das Spa hat sie schon gefunden. Ich weiß es. Ich weiß um ihre Reservierung und ich werde da sein.

Ich habe solange nach ihr gesucht und habe sie endlich wieder gefunden. Diesmal werde ich es nicht zulassen, dass wir nochmals getrennt werden. Nichts überstürzen… Meine Schönheit, mein Juwel der Nacht, bald werden wir wieder vereint sein.